Adlerkeller
Gemäss Überlieferungen stand bereits um 1490 ein «Gewölbekeller» mit Bollenstein-Boden beim heutigen Adlerkeller. Nach dem Dorfbrand von 1560 wurde gegen 1562 auf den Fundamenten des vorherigen Gebäudes ein Neues errichtet. Der Adler-Gewölbekeller ist kein Keller im eigentlichen Sinn. Im späten Mittelalter war der Platz vor dem damaligen Oberegger Haus circa drei Meter tiefer gelegen. Man gelangte praktisch vom Hauseingang geradeaus zum Fluss Sitter, wo eine gedeckte Holzbrücke stand.
Im Laufe der Jahrhunderte und mit dem Neubau der Metzibrücke (1845) wurde der Platz vor der Wirtschaft «zum Schwarzen Adler» Adlerplatz getauft. Der Adlerplatz wurde seit dann kontinuierlich erhöht, sodass das Erdgeschoss immer tiefer zu «sinken» schien.
Darum haben sich unsere Vorfahren – allem voran Johann Leu-Broger – im Jahre 1956 entschieden, den Schwarzen Adler, respektive dessen Erdgeschoss zu versenken oder aufzuschütten. Somit wurde der Grundstein gelegt, um am 1. August 1957 die erste Gartenterrasse im Dorf Appenzell zu eröffnen.
Innerhalb vier Monate wurden 2009 aus dem damaligen Materiallager für Biber, Biberfläden et cetera total 3 Kubikmeter Erde mit viel Schweiss und Herzblut hinaus gekarrt. Es war für Franz Leu-Kralj, seine Frau Boza Leu-Kralj und ihre Söhne Clemens, Lorenz & Matjaz eine Herzensangelegenheit, Platz für neue Ideen zu schaffen. Auf ein Stahlgerüst oberhalb dem Bollenstein wurden Glasschichten (insgesamt 4 cm dick) gelegt. Links und rechts vom Glas wurde Eiche Riemenparkett verlegt.
Die Originalhöhe des Adlerplatzes von 1845 lässt sich übrigens heute bei unserem Nachbarhaus «Cigarren Fritschis» in der Hauptgasse gut erkennen. Dannzumal gab es keine Treppe in den Laden, den heutigen Hungsügl, sondern gelangte geradeaus ins Gebäude.